WordPress ist eine Content Management System (CMS), welches in der Scriptsprache PHP programmiert ist. Mit einem CMS können die Inhalte von Webseiten von Laien gepflegt werden. Um WordPress hat sich ein vielseitiges Ökosystem entwickelt, dass es z.B. ermöglicht ohne größere technische Kenntnisse Websites selbst zu erstellen.
Die Kurzfassung der Antwort auf “Was ist WordPress?” ist damit schon zu Ende, es gibt aber noch ein paar Dinge mehr, die man über WordPress wissen sollte. Bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns ein paar Fakten an, was WordPress ist und was nicht. (Denn da gibt es durchaus einige Mythen)
Was WordPress ist:
- eine Software
- ein Content Management System
Was WordPress NICHT ist
- eine Webanwendung
- eine “Methode” um Webseiten zu erstellen
- ein Tool speziell für Laien
- eine reine Blog Software
In diesem Beitrag betrachte ich den Aufbau von WordPress von der Installation bis zur fertigen Website. Wenn du es eilig haben solltest, schau dir einfach die Antworten auf die wichtigsten Fragen an:
Inhalt
WordPress FAQ
Was ist WordPress?
WordPress ist eine Content Management System (CMS), welches in der Scriptsprache PHP programmiert ist. Um WordPress hat sich ein vielseitiges Ökosystem entwickelt, dass es z.B. ermöglicht ohne größere technische Kenntnisse Websites selbst zu erstellen.
Was ist ein Content Management System?
Mit einem Content Management System (CMS) können die Inhalte von Webseiten von Laien gepflegt werden. Das Prinzip ist dabei Layout/ Design und Inhalte voneinander zu trennen. Am weitesten verbreiten ist das CMS namens WordPress (2022: 64,2% aller CMS und 43% aller Websites; Quelle: w3techs.com)
Welche Arten von Websites kann man mit WordPress erstellen
WordPress war ursprünglich mal eine Blog-Software. Auch wenn es noch einige “Altlasten” davon in sich trägt, ist das heute nicht mehr der Fall (Es wird jedoch nach wie vor von vielen Blogs verwendet). Mit WordPress als CMS lassen sich umfangreiche Unternehmens-Webseiten erstellen und Online-Shops. Außerdem ist WordPress sehr effektiv für SEO und Content Marketing Projekte, weil es einfach zu nutzen, aber als CMS sehr flexibel ist.
Viele Profis schwören daher darauf, wenn es darum geht „sichtbare“ Websites zu erstellen und bei Google aufzutrumpfen. Zudem gibt es schier unendliche Erweiterungsmöglichkeiten in Form von Plugins, so dass von Shops über Online-Kurs-Plattformen bis hin zu Foren auch komplexere Anwendungen erstellt werden können.
Ist WordPress langsam?
Es ist ein häufiger Mythos, dass mit WordPress erstellte Websites langsam seien. Professionell aufgesetzte WordPress Webseiten gehören jedoch zu den schnellsten im Internet. Richtig ist, dass sehr viele WordPress Webseiten sehr langsam sind. Da liegt vor allem daran, dass WordPress sehr häufig von Laien genutzt wird, um Websites selbst zu erstellen.
Vertreter anderer Content Management Systeme springen da gerne drauf an und tragen diese “Information” weiter. Ich hatte mal eine Diskussion darüber mit einem Typo3 Entwickler. Im Endeffekt konnte er mir keine einzige seiner Websites zeigen, die schneller war, als die langsamste WordPress Seite, die ich bei mir gefunden habe.
Es ist richtig, dass es relativ langsam und ineffizient ist von einem Browser eine Anfrage an einen php Server zu schicken, der WordPress lädt, den Programmcode ausführt und dann die Webseite schickt. In der Praxis werden Webseiten jedoch gecached. D.h. Sie liegen als fertige HTML Dokumente bereit und es spielt überhaupt keine Rolle was für ein System diese zuvor dort abgelegt hat.
Ist WordPress unsicher?
Eine weitere Behauptung ist, dass WordPress unsicher sei oder bei Hackern beliebt. Beliebt sei es, weil es so schön viele Websites zum “angreifen” gäbe. WordPress ist das weltweit häufigste CMS, der Teil stimmt also. Jedoch sinkt damit natürlich auch die relative Wahrscheinlichkeit eines Angriffs.
Genau wie bei der Geschwindigkeit wird diese Behauptung jedoch stark davon getragen, dass viele WordPress Seiten von Laien erstellt und betrieben werden und es daher tatsächlich viele unsichere WordPress Websites gibt.
Das größte Sicherheitsrisiko liegt dabei übrigens in unsicheren Passwörtern. Bei halbwegs sichtbaren WordPress Websites kann man in den Server Logs jeden Tag hunderte Log-In Versuche beobachten. Bei sogenannten “Brute Force” Attacken werden oft einfach Listen mit häufig verwendeten Passwörtern durchgeschleift, bis die maximale Anzahl der Anmeldeversuche erreicht ist. Wenn Websites durch so etwas gehackt werden kann, kann WordPress da ganz sicher nichts zu.
Welche Unternehmen nutzen WordPress?
WordPress ist vor allem bei kleineren und mittleren Unternehmen beliebt, jedoch auch einige globale Unternehmen nutzen WordPress. Beispiele für Unternehmen die (Stand Juni 2022) ihre Websites mit WordPress erstellt haben sind z.B:
https://news.microsoft.com/
https://www.renaultgroup.com/en/
https://thewaltdisneycompany.com/
Wenn du wissen möchtest, was für eine Technologie eine Webseite (oder deine Konkurrenz) einsetzt, empfehle ich dir de Google Chrome Extension Wappalyzer.
Ist WordPress SEO freundlich
Auf jeden Fall! Was SEO angeht hat WordPress sehr viele Vorteile und für ein SEO Projekt würde ich immer WordPress benutzen. Mit einigen nützlichen Plugins und Tools wie Yoast SEO oder Rank Math können Suchmaschinen-Optimierer Websites extrem gut sichtbar machen. Im Vergleich zu allen anderen Systemen steht WordPress im Hinblick auf SEO extrem gut da.
Vor und Nachteile von WordPress auf einen Blick
Vorteile von WordPress:
- WordPress ist extrem verbreitet und dadurch zukunftssicher
- Es gibt unendliche Erweiterungsmöglichkeiten und viele fertige Lösungen in Form von Plugins
- Riesige WordPress Community
- WordPress ist ein offenes System ohne Geheimnisse und Black Boxes
- Kein Mangel an WordPress Entwicklern, wie es bei anderen Technologien teilweise der Fall ist
- WordPress ist super für SEO und Content Marketing geeignet
- Für Profis ist es leicht performante Websites zu erstellen
Nachteile von WordPress:
- Für Laien ist es nicht ganz so einfach eine WordPress Website schnell und sicher zu bekommen
- Die Verwendung von zu vielen Plugins kann die Sicherheit und Geschwindigkeit von Websites verringern
- Es werden unnötig viele URLs in Form von Archiven erstellt. Dies kann SEO Nachteile haben und muss manuell verhindert werden. Das ist eine Altlast aus den reinen Weblog Zeiten (Siehe Abschnitt WordPress Geschichte).
Installation von WordPress
WordPress ist “berühmt” dafür, dass es innerhalb von 5 Minuten installiert werden kann. Auch Laien brauchen kaum länger (in diesem Beitrag erfährst du, wie auch du WordPress in kürzester Zeit installierst).
Eine WordPress Installation enthält standardmäßig bereits fertig programmierte “Themes” sowie die wichtigsten Einstellungen. Ein Theme enthält vollständig designte Templates, die im Browser dargestellt werden können. Somit hat man nach der Installation von WordPress sofort bereits eine funktionierende Webseite (Die allerdings dann noch ohne Inhalte wie Texte oder Bilder ist).
WordPress Themes
Eine WordPress Installation benötigt immer ein installiertes Theme. Ein Theme ist im Prinzip eine Sammlung gestalteter Templates zur Darstellung der verschiedenen Post- und Seitentypen, die WordPress zur Verfügung stellt.
Es gibt z.B. ein Template für einen Blog Post. Alle Posts, die dieses Template verwenden, sehen grundsätzlich gleich aus. Die Inhalte (Texte, Bilder etc.) sind jedoch dynamisch und können von dir im Backend (Erklärung folgt unten) des CMS gepflegt werden.
Es gibt zahlreiche kostenlose Themes, die du dir direkt über das WordPress Backend herunterladen und aktivieren kannst.
Ein Nachteil von fertigen Themes liegt darin, dass die Entwickler oft versuchen möglichst viele Anwendungsfälle abzudecken. Das liegt nahe, denn bei kommerziellen Themes sind erhebliche Absatzzahlen notwendig, um den Entwicklungsaufwand wieder herauszubekommen. Das Ergebnis ist, dass solche Themes…
- relativ kompliziert zu bedienen und einzustellen sind
- lange Ladezeiten und niedrige Website Geschwindigkeiten verursachen können
WordPress Plugins
Plugins sind Software Module, welche du in WordPress zusätzlich laden kannst, um dessen Funktion zu erweitern. Dies kann im Prinzip alles sein, was die WordPress zugrunde liegenden Technologien hergeben. Mittlerweile gibt es für jeden erdenklichen Anwendungsfall Tools, die als Plugins installiert werden können. Gängige Beispiele für Funktionen, die Plugins liefern sind z.B.
- Cookie Pop-Up Plugins
- Kontaktformular Plugins
- SEO Plugins
- Buchungskalender Plugins
- Shop-System Plugins
Das WordPress Backend
Das WordPress Admin Dashboard, manchmal nicht ganz korrekt “Backend” genannt, ist die Kommandozentrale für deine WordPress Webseite. Hier befindet sich alles, was ein CMS ausmacht. Das Dashboard ist nur für eingeloggte Nuzter zugänglich, deine Website Besucher bekommen es also niemals zu Gesicht.
Über das WordPress Admin Dashboard kannst du unter anderem:
- Themes installieren und aktivieren
- Plugins installieren und aktivieren
- Inhalte pflegen
- Nutzer verwalten
Der Gutenberg Block Editor
Mit WordPress 5 hat der Gutenberg Block Editor einzug gehalten. Zuvor gab es den mittlerweile “klassischen Editor” genannten Vorgänger. Dieser funktionierte ähnlich einer Word Datei. Dadurch war er extrem einfach zu pflegen, was ihn bei Laien sehr beliebt gemacht hat. Nicht jeder war daher von der Einführung des Gutenberg Editors begeistert und es wurde sogar von WordPress.org ein Plugin zur Verfügung gestellt, mit dem man weiter den alten WordPress Editor nutzen konnte.
Der Gutenberg Editor ist zwar ein wenig komplexer als sein Vorgänger, dafür bringt er jedoch eine nicht vergleichbare Erweiterung des Funktionsumfangs mit sich.
Den Nutzern stehen bereits eine stetig wachsende Anzahl von WordPress Standard (dieser Standard wir auch WordPress ‘Core’ genannt) zur Verfügung. Themes und Plugins können diese zudem erweitern, so dass es kaum Grenzen gibt.
Wenn die Blöcke sauber entworfen und abgestimmt sind, können so von völlig unerfahrenen Nutzern innerhalb von wenigen Minuten komplexe Layouts zusammengesetzt werden.
Full Site Editing: Die Zukunft von WordPress
Mit WordPress 5 wurde eine Revolution in WordPress eingeleitet. Die Vision ist das “Full Site Editing”. Der erste Schritt dorthin war die Einführung des Gutenberg Block Editors. Beim Full Site Editing soll es möglich sein mehr oder weniger eine komplette Website aus Blöcken zusammen zu bauen. Im Moment ist die Nutzung des Page Builders noch auf den Inhaltsbereich beschränkt und andere Bereiche wie Header, Footer und Seitenleiste können nur begrenzt über sogenannte Widget Areas gepflegt werden.
Im Gegensatz zu den heute bereits verfügbaren Page Buildern von Drittanbietern sollen die dadurch entstehenden Layouts jedoch automatisch voll responsive sein, so dass die Nutzer keinerlei Webdesign Kenntnisse mit sich bringen müssen.
Meine Meinung nach bereitet dies WordPress Entwicklern riesige Möglichkeiten und ist ein wichtiger Schritt dabei WordPress als CMS Nr. 1 zu behaupten. Page Builder von Drittanbietern werden damit fast sicher an Bedeutung verlieren.
WordPress.org vs. WordPress.com
Häufig taucht die Frage auf, was der Unterschied zwischen WordPress.com und WordPress.org ist. Dazu gibt es auch einige etwas verwirrende Antworten im Internet, was teilweise mit der Geschichte von WordPress zu tun hat. Hier die Fakten dazu:
- Hinter WordPress.org verbirgt sich die Open Source Community des CMS WordPress, über das wir hier die ganze Zeit reden.
- WordPress.com ist ein Anbieter für vollständig gemanagetes WordPess Hosting. Dort ist WordPress auf dem Webspace vorinstalliert und es stehen eine Menge Themes zur Verfügung. Dafür bezahlt man eine monatliche Hosting Gebühr.
- Die zahlreichen Blogbeiträge, die WordPress.com und WordPress.org kann ich daher nicht so ganz nachvollziehen. Das ist irgendwie Äpfel mit Birnen vergleichen.
- Es gibt zahlreiche andere Anbieter für derartige Dienstleistungen und fast alle größeren Hosting Anbieter haben vergleichbare Pakete im Angebot.
- So ganz ist WordPress.com jedoch nicht einer unter vielen. Hinter dem Betreiber Unternehmen Automattic steht nämlich niemand anderes als der WordPress Erfinder Matthew Mullenweg.
- Auf einer Subdomain von WordPress.org befindet sich die komplette technische Dokumentation von WordPress. Developer.wordpress.org ist der Nummer 1 Anlaufpunkt für WordPress Entwickler.
Geschichte: Wie ein CMS namens WordPress die Welt eroberte
Die Geschichte von WordPress begann mit seinem Vorgänger b2/cafelog im Jahr 2001. Hier eine Chronologie:
2001: Michel Valdrighi entwickelt die Weblog-Software b2/cafelog
2003: Matthew Mullenweg und Mike Little beginnen mit der Entwicklung einer neuen Weblog Software
2004: 1. Release als WordPress 1.0.1, Michel Valdrighi schließt sich dem Team an
2005: Seit WordPress 1.5 werden statische Seiten außerhalb der Weblog Chronologie supportet.
2005: Gründung von Automattic durch Matthew Mullenweg. Das Unternehmen startet im selben Jahr den Hosting Dienst WordPress.com.
2005: Gründung der WordPress Foundation
2014: 25% aller Websites im Internet nutzen WordPress
2018: Release von WordPress 5 – Philosophie Wechsel hin zum Block Editing
2022: Release von WordPress 6 – Ein weiterer Schritt hin zum Full-Site Editing
2022: Laut w3techs.com laufen 43% aller Websites im Internet auf WordPress- Das macht einen Marktanteil von 64,2% aller Content Management Systeme aus.